2021 und wieder wurde renoviert…

Die Pandemie und das damit doch recht andere Leben hier auf der Insel hat mich etwas aus dem Rhythmus geworfen und meinen Alltag auf den Kopf gestellt. Von daher die etwas längere Auszeit und leider keine Blogbeiträge.

Aber ich habe die Zeit genutzt, um einige Umbauarbeiten, Reparaturen und Neuerungen an unserer Quinta vorzunehmen. Heute möchte ich euch die umgebaute und wie ich finde erfolgreich renovierte „Lavandaria“ vorstellen.

Warum ich erst im vergangenen Jahr auf die Idee gekommen bin diesen Waschraum zu optimieren, und das nicht direkt bei der Renovierung des Hauses in Angriff genommen habe, ist mir schleierhaft. Wahrscheinlich war alles ein wenig viel beim Umbau vor rund sechs Jahren und da ist so ein kleiner Raum wie eine Waschküche, einfach nicht im Fokus der Arbeiten gewesen.

Das habe ich im vergangenen Jahr nachgeholt. Zuerst hatte ich mir verschiedenste neue Raumaufteilungen ausgedacht, um sie dann immer wieder zu verwerfen. Mehr und mehr kristallisierte sich aber heraus, dass ich neben den vier Maschinen (zwei Waschmaschinen und zwei Wäschetrockner) noch ein Spülbecken, einen kleinen Schrank zum Verstauen von Waschmitteln, ein paar Regale und eine große Arbeitsfläche benötige, um die gewaschene Wäsche hinterher auch zusammen zu legen. Auch sollte noch genügend Platz vorhanden sein, um einen kleinen Wäscheständer aufzustellen, wenn man mal das ein oder andere Teil nicht in den Trockner werfen möchte oder in der Sonne direkt trocknet.

Der Raum hat eine Länge von rund 3,60 Meter und eine Breite von ca. 2,80 Meter. Leider recht klein, um so viele Dinge unterzubringen. Nichtdestotrotz habe ich es geschafft, den gesamten Arbeitsbereich inklusive Spülbecken, Waschmaschinen, Wäschetrocknern, Ablageflächen und Regalen an einer langen Wand zu positionieren. Der finale Plan wurde mit unserem Bauunternehmer abgestimmt und für gut befunden.

Von da an nahm der Wahnsinn seinen Lauf. Etliche Besuche im Baumarkt und beim Baustoffhändler fanden statt. Nach zwei Wochen waren neue Bodenfliesen und auch die Arbeitsfläche gefunden. Einen schönen neuen Wasserhahn, ein Spülbecken, ein kleiner Unterschrank sowie diverse Regalböden und Lampen wurden ebenfalls gekauft.

Das hört sich nach nicht besonders viel an und der ein oder andere wird sich wundern, warum das Aussuchen und Kaufen so lange gedauert hat. Aber wir sind hier auf einer Insel, 1.000 Kilometer vom Festland entfernt und alle Materialien und Gebrauchsgüter müssen fast ausschließlich von dort hier hin transportiert werden. Aufgrund der aufwendigen Logistik ist das Angebot wesentlich kleiner als auf dem Kontinent und wenn ein Artikel vergriffen oder nicht mehr die genügende Menge auf Lager ist, dann kann es schwierig werden. Und so war es zum Beispiel mit meinen Bodenfliesen. Zuerst hatte ich mich für Fliesen mit einem klassischen portugiesischen Muster entschieden. Davon waren aber keine 12 qm mehr auf Lager und 3 – 4 Monate wollte ich mein Projekt nicht verschieben.

Somit entschied ich mich für gräuliche große quadratische Fliesen mit einer Patina, die sie interessant und edel aussehen lassen.

Letztendlich waren alle „Zutaten“ für meine Waschküche vorhanden, der Bauunternehmer hatte Zeit, somit konnten die Umbauten beginnen: Zuerst einmal wurde die Zwischenwand, die den ohnehin schon sehr kleinen Raum in zwei längliche Schläuche aufteilte, herausgerissen.

Danach waren die Bodenfliesen dran. Bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass sich ein riesiges Abwasserrohr in der Wand verbarg und bis in den Raum hineinragte. Früher war es niemandem aufgefallen, weil es unter vorhandenen Podesten versteckt war.

Ich sah meinen schön ausgedachten Plan schon zerstört. Aber unser Bauunternehmen blieb ganz entspannt, ersetzte das alte Rohr aus Steingut durch ein neues Kunststoffrohr und versenkte dieses in Wand und Boden. Perfekt! Die vorhandenen Wasser- und Stromleitungen wurden versetzt und die Bodenfliesen verlegt. Danach waren alle groben Arbeiten erledigt.

Die alten vorhandenen weißen Wandfliesen haben wir der Einfachheit halber behalten. Kaputte Fliesen wurden durch neue ersetzt. Da es sich um eine klassische Standardfliese handelte, war der Austausch auch nach Jahrzehnten kein Problem. Das liebe ich so an Portugal. Hat man sich erst einmal für eine Qualitätsfliese entschieden, so bekommt man diese auch noch etliche Generationen später zu kaufen. Sofern sie am Lager ist.

Um die alten Fliesen ein wenig schöner zu gestalten, habe ich selbstklebende und wasserabweisende Fliesenaufkleber besorgt und angebracht.

Der Raum hat nur sehr kleine Lamellenfenster und eine niedrige Deckenhöhe. Daher haben wir nachträglich die Decke mit Kunststoffpanelen verkleiden lassen. Dadurch kann das Kondenswasser – welches sich von den Wäschetrocknern gerne an der Decke absetzt – problemlos abgewischt werden.

Nach rund 10 Arbeitstagen wurden die Regale und die Arbeitsfläche montiert, der Maschinenpark ausgerichtet und alles war an seinem Platz.

Um den Raum noch ein wenig attraktiver zu gestalten, habe ich der guten Ordnung halber blaue Körbe für die Waschmittel, die Putzlappen und Handtücher gekauft.

Die unterschiedlichen Waschmittel in kleine handliche wieder auffüllbare Flaschen abgefüllt und die Wäscheklammern in großen Gläsern verstaut. Eine Pflanze durfte natürlich auch nicht fehlen. Und voilà, die Lavandaria erstrahlt in neuem Glanz und wirkt durch die abgerissene Wand auf einmal viel größer.

Und da wir jetzt schon einmal im Renovierungs- und Aufräumwahn waren, habe ich mir danach unsere Speisekammer vorgenommen. Dieser kleine Raum, der direkt an unsere große Küche grenzt, war mit Regalen, einem zusätzlichen Kühlschrank und dem großen Wasserboiler vollgestellt.

Unterschiedlichste Regale, die wir nach unserem Umzug übrig hatten, fanden dort ihre neuen Stellplätze. Lebensmittel und Küchengeräte wurden darin gestapelt. Im Laufe der vergangenen Jahre sind dann immer mehr Dinge dazugekommen und wir konnten nur noch schwer den Überblick behalten. Außerdem ging es mir auf die Nerven, dass alle Behälter unterschiedlich waren, teilweise auf den unterschiedlichen Regalböden nicht richtig halt fanden und die schwersten Sachen immer an den unerreichbarsten Stellen platziert waren.

Also wurde der Schreiner unseres Vertrauens kontaktiert und mit dem Bau einheitlicher neuer Regale beauftragt. Nach über sechs Wochen Wartezeit kam er dann auch endlich und nahm Maß. Und dann, nach weiteren drei Monaten wurden die Regale geliefert. Das Ausräumen der Speisekammer war schnell erledigt, noch einmal schnell die Wände neu gestrichen und der Einbau der neuen Regale konnte beginnen.

Auf Pinterest und Youtube hatte ich mir wochenlang Videos und Bilder von den perfekten Speisekammern angeschaut. Einige dienten als Inspiration, andere fand ich in der Theorie sehr schön, aber für die Praxis mehr als ungeeignet. Schließlich handelt es sich bei einer Speisekammer um einen funktionellen Raum und nicht um ein schick gestaltetes und eingerichtetes Vorzeigezimmerchen.

Um die kleineren Küchengeräte, meine leeren Marmeladengläser und viel anderen Kleinkram gebündelt zu lagern, habe ich neue weiße Kunststoffkisten in zwei unterschiedlichen Größen gekauft und alles darin verstaut. In meinen schon vorhandenen Vorratsgläsern aus Glas und den hohen klassischen Vorratsbehältern von Ikea fanden viele kleine und lose Lebensmittel Platz. Hier in den Subtropen kann man keine Packung Reis oder Mehl öffnen und halb geleert und wieder verschlossen in den Schrank oder die Speisekammer stellen. Innerhalb weniger Tage hätte man dann Lebensmittelmotten oder anderes Getier im Haus und das will man schließlich nicht.

Das Umfüllen, Sortieren und Einräumen der ganzen Sachen brauchte dann auch deutlich länger als das Ausräumen. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben wieder einen Überblick und das Sauberhalter dieser Regale ist auch viel einfacher und geht schneller von Hand.

Neben diesen beiden Projekten ist natürlich noch einiges mehr im vergangenen Jahr umgesetzt worden, aber dazu in einem anderen Blog mehr.

Vielleicht konnte ich mit diesem Beitrag den ein oder anderen inspirieren? Es würde mich freuen.

Beijinhos,
Heike

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