Die Insel der Bananen
Hier auf Madeira sind wir wieder um ein kleines Museum reicher, das „BAM“. Hinter dieser Abkürzung versteckt sich das Bananen-Museum Madeira. Es befindet sich in Lugar de Baixo, einem Vorort von Ponta do Sol, rund 15 Kilometer von Funchal entfernt.
Vor einigen Tagen habe ich das Museum mit einer Freundin besucht und war sehr überrascht, sowohl was die Informationsfülle als auch die Präsentation betrifft. Das eigentliche Informationszentrum ist nicht sehr groß, aber voll gespickt mit interaktiven Displays, Bildern und Hologrammen. Darüber hinaus werden in zwei kleinen abgetrennten Räumen Filme gezeigt, zum Teil 3D-animiert.
Als wir am frühen Nachmittag ankamen, war nicht viel los und wir wurden von einer sehr netten Mitarbeiterin des Museums durch alle Themenbereiche begleitet. Sämtliche Informationen sind in vier Sprachen erhältlich: Portugiesisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Man darf die Übersetzungen vielleicht nicht immer so ganz ernst nehmen, aber verständlich sind sie für Muttersprachler natürlich trotzdem und am Ende zählt der gute Wille.
Wer schon einmal auf Madeira war, weiß das überall in Küstennähe Bananen angebaut werden. Und das es sich bei einer Banane um ein sogenanntes Superfood handelt, weiß wohl mittlerweile auch jeder.
Aber wer weiß schon etwas über die Herkunft und Geschichte? Wie lange wächst eine Bananenpflanze und wie viele Bananen können pro Staude geerntet werden? Wer isst all die Bananen und was wird alles aus Bananen hergestellt? Und seit wann werden Bananen überhaupt auf Madeira angebaut? Wie viele Kilos geerntet und wie viele unterschiedliche Bananen werden hier überhaupt kultiviert? Auf all diese Fragen bietet das Museum Antworten.
Es gibt auch einen Außenbereich. Dort kann man auf unterschiedlichen Terrassen und in mehreren Gewächshäusern die verschiedenen Bananensorten anschauen. Von der Pflanzung einer Banane bis hin zur Ernte werden alle Lebenszyklen präsentiert.
Und hinterher, wenn man genug Informationen bekommen und sich hungrig gesehen hat, kann man in der kleinen Bananenbar einen Snack – und wer mag auch ein Bananenbier – zu sich nehmen.
Wer dann immer noch nicht genug von der Banane hat, kann zum Andenken ein T-Shirt, eine Kappe, eine Tasse, einen Anstecker, eine Tasche, einen Rucksack oder ähnliche Andenken – speziell gestaltet für das BAM – mit nach Hause nehmen.
Das BAM ist aber nicht nur ein Museum. Es ist auch ein Entwicklungs- und Forschungszentrum. Man arbeitet hier eng mit der hiesigen Landwirtschaft auf Madeira zusammen. Neben neuen Bananensorten werden vor allem aber neue Anbaumöglichkeiten erprobt, neue Transportwege bei der Ernte der Bananenstauden entwickelt und umgesetzt. Die künftigen Herausforderungen des Klimawandels und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Bananenbauern werden erforscht und neue Lösungsansätze entwickelt und getestet.
Das Museum ist eine weitere Bereicherung für unsere Insel und in jedem Falle einen Besuch wert. Insbesondere jetzt in den Wintermonaten, wenn das Wetter nicht immer zum Wandern geeignet ist, kann man unterhaltsam ein wenig Zeit im Bananenmuseum verbringen.
Wer sich schon einmal einen ersten Eindruck verschaffen möchte, dem empfehle ich die Website des Museums: https://bam-centrodabananadamadeira.pt
Beijinhos
Heike